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ertragen.
Das Pulsieren erinnerte an Wellen, die sich auf einen Strand ergießen. Weich
und gleichmäßig, überhaupt nicht schmerzhaft.
Genauso, wie die Worte nicht schmerzhaft waren.
»Es tut mir leid, Weiches Ding«, teilte das Pulsieren mit, »dass ich so lange
herumprobiert habe, aber dein Stöpsel war so schwer zu finden.«
Evan rollte sich herum und richtete sich auf, schwankte einen
Moment lang, bis er sich fing, um dem Echo der Wortimpulse zu lauschen, die
ihm durch das Gehirn wogten.
»Verstehst du mich? Ich spüre, dass du empfängst, aber nicht sendest.«
So ist es also, wenn man verrückt ist, dachte Evan ruhig.
»Du bist geistig nicht aus dem Gleichgewicht«, informierte die
Stimme ihn in vertraulichem Ton. »Verwirrt und müde, ja, aber sicherlich
gesund. Deine Impulse sind richtig geordnet. Anfangs
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waren sie mir sehr fremd, doch rein konzeptionell kommen sie sehr gut
herüber.«
»Was kommt gut herüber?« Evans wurde sich bewusst, dass er die
Frage nur dachte. Er hatte den Mund nicht geöffnet, seit er zu schreien
aufgehört hatte, und er hatte Angst, es zu tun, damit er nicht wieder mit dem
Schreien anfing. Das wollte er nicht tun. Toben brachte nichts.
»Die Kommunikationsimpulse, die dein Gehirn erzeugt.
Einigermaßen verwirrend, aber das war zu erwarten. Alle
Kommunikationsimpulse aus Weichgewebe-Geistern sind leicht durcheinander.«
»Was du nicht sagst«, murmelte Evan, diesmal laut. Der Klang der nicht
schreienden Stimme war angenehm. Leicht verrückt mochte er sein, aber er hatte
sich noch immer unter Kontrolle.
Er zwang sich, den Kopf zu drehen und die blaue und grüne und gelbe
Erscheinung anzuschauen, die aus dem Schauglas auf seine
Schultern geklettert war.
»Was tust du mit mir?«
»Ich unterhalte mich mit dir. Stell dich der Wirklichkeit! Nimm sie an!« Als
weiteren Beweis zwinkerte der Tausendfüßler ihm zu.
Diesmal vorsichtig tastete Evan nach den dünnen silbernen Fäden, die aus der
Stirn der Kreatur heraustraten und in seinem linken Ohr verschwanden. Netz?
Eingang?
»Ich habe keine Steckbuchse im Kopf«, knurrte er.
»Natürlich hast du das.« Der Tausendfüßler klang absolut sicher.
»Jedes intelligente Wesen hat einen Eingang. Deinen zu finden, war schwierig.
So erstaunlich es auch erscheinen mag, aber er ist noch nie benutzt worden.
Infolgedessen ist er verkümmert und hat sich verändert. Um eine einwandfreie
Verbindung zu schaffen, waren einige Modifikationen notwendig, die ich
vornahm, während du dich von dem Raubzug der Syaruzi erholtest.«
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Evan nahm tiefe regelmäßige Atemzüge. Das verhinderte ein mögliches Zittern.
»Wovon redest du? Modifikationen? Du hast etwas in meinem Kopf verändert?
Was hast du mit mir getan?
«
»Ich habe nur etwas Wildwuchs beseitigt und dafür gesorgt, dass deine
natürlichen Organe wieder richtig funktionieren und eine normale Verbindung
ermöglicht wird.« Der Tausendfüßler klang etwas verwirrt. »Ich dachte, du
seist dafür dankbar.«
»Ich bin schon verdammt dankbar, dass du mich von diesen Wurm-
Dingern weggeholt hast. Bei allem anderen behalte ich mir ein endgültiges
Urteil vor. Wie kommt es, dass ich dich so deutlich
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verstehe?«
»Klarheit ist eine Folge des Verbindens. Sie kann man nur erwarten, wenn zwei
intelligente Wesen ineinander gestöpselt sind.
Alle Kommunikationsimpulse sind einander ähnlich.«
Impulse. Der Tausendfüßler dechiffrierte die elektrischen Impulse, die in
ihrer Gesamtheit die Gedanken in Evans Geist bildeten.
Genauso wie er es mit den Impulsen des Tausendfüßlers tun musste. Aber wie?
Durch >Steckverbindungen
Phantasie oder Physiologie?
Was immer es war, es schien zu funktionieren.
»Die Folge und die Intensität von Impulsen ändern sich«, erklärte der
Tausendfüßler ihm hilfsbereit. »Aber innerhalb spezieller
Grenzen. Aufmerksam verfolgt, sind sie am Ende alle durchaus verständlich. Ich
dachte nicht, dass du intelligent seist, als ich zum erstenmal in der Höhle
auf dich stieß. Angelockt wurde ich durch die erstaunliche Menge an
überschüssiger Wärme, die dein Körper erzeugt. Auf jeden Fall hast du nicht
auf die Fähigkeit zur
Kommunikation hingewiesen. Ich habe dich mehrere Male angerufen, ohne eine
Antwort zu bekommen.«
»Du meinst all diese Summ- und Zwitscherlaute? Das empfand ich nur als
Geräusche, als Lärm.«
»Genauso erschienen mir deine modulierten Klangwellen. Du erzeugst sie jetzt
in Verbindung mit deinen Gedanken, aber ich konnte überhaupt keinen Gedanken
verstehen, als wir nicht verbunden waren. Als du auf meine Zeichen nicht
reagiertest, schloss ich daraus mehr oder weniger, dass es nichts gab, worüber
und womit sich hätte kommunizieren lassen. Ich fand deine Form interessant,
trotz deiner - wie ich annahm - darstellbaren Dummheit.«
Evan fühlte sich verletzt, aber wenn er es recht bedachte, musste er mit der
Schlussfolgerung des Tausendfüßlers einverstanden sein.
Sich auf einem Syaruzi-Volk auszustrecken, wurde trotz allem von einer lokalen
Intelligenz nicht für die Handlung einer besonders wachen Intelligenz
angesehen.
»Was hat dich schließlich überzeugt?«
»Die methodische Art und Weise, mit der du versucht hast, dich dem Zugriff der
Syaruzi zu entziehen. Ich dachte mir, dass es einen
Versuch zu einer etwas intimeren Form der Kommunikation wert sei.
Also bemühte ich mich darum, was nicht ganz einfach war, um deinen Stecker zu
finden und ihn so zu modifizieren, dass man ihn für eine ordnungsgemäße
Verbindung nutzen konnte. Und wie wurden meine Versuche belohnt? Als erstes
hast du versucht, die
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Verbindung zu unterbrechen. Wohl kaum die Reaktion eines intelligenten
Wesens.«
Evans Puls hatte sich wieder auf halbwegs >normal
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»Es tut mir leid. Ich wusste nicht, was mit mir geschah. Ich kann mich vage
daran erinnern, wie du die Syaruzi angegriffen hast, obgleich ich nicht
wusste, dass es meinetwegen geschah. Ich - meine
Spezies, meine Art - ist mit dieser Art der Kommunikation, die du verbinden
nennst, nicht vertraut. Ich habe noch nie davon gehört.
Mein Stecker, wie du es nennst, ist etwas in meinem Gehirn, von dem ich keine
Ahnung hatte. Ich habe noch nie davon gehört. Und wenn du diese Art der
Kommunikation intim nennst, dann ist das, soweit es meine Art betrifft, eine
enorme Untertreibung. Der
Gedanke, dass sich etwas in unsere Köpfe schiebt, nun, der ist nicht besonders
angenehm.« Nach einer Pause fügte er hinzu: »Hör mal, bist du sicher, dass ich
dieses Steckerorgan oder was immer es ist, im Schädel habe, oder hast du
irgend etwas eingebaut und sagst mir jetzt nicht die Wahrheit?«
»Ich habe nur modifiziert, was bereits in deinem Geist vorhanden war. Als du
in Panik gerietest, erwog ich, die Verbindung zu unterbrechen und dich in Ruhe
zu lassen. Aber deine Not war so offensichtlich und deine Unkenntnis so
extrem, dass ich nicht erkennen konnte, wie du lange ohne Hilfe überleben
könntest. Daher blieb ich, bis du dich hinreichend beruhigt hattest, um einen
weiteren
Versuch zu einer ernsthaften und vernünftigen Unterhaltung zu unternehmen.«
»Auch das tut mir leid. Ich bin nicht daran gewöhnt, so herumzulaufen. Seit
ich meinen Anzug aufgeben musste ...«
»Anzug?«
Evan beschrieb den MFW und seine Funktionen und versuchte für den
Tausendfüßler in Gedanken ein so eindeutiges Bild wie möglich zu entwerfen.
»Aha. Demnach hast du ein hartes Exoskelett wie so viele andere weiche Wesen,
aber du warst gezwungen, es abzustreifen.«
»Nein, nein!« Evan zügelte seine Ungeduld. »Es ist ein
Anzug. Es ist nichts Natürliches, kein normaler Teil meines Körpers. Es ist
ein künstlich hergestelltes Gerät, etwas, das aus Rohmetallen und -
chemikalien geschaffen wird.«
»Dann ist es ein Exoskelett.«
»Aber ein Exoskelett wird vom eigenen Körper erzeugt. Ein Anzug wird mit
Werkzeugen, mit Maschinen gebaut.«
»Was sind Werkzeuge?«
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Evan w ar kurzfristig sprachlos. Ein hochintelligenter Alien, der
überhaupt keine Ahnung von Werkzeugen hatte?
»Darüber können wir uns später unterhalten.« Er suchte das
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